Veröffentlicht in Alles mögliche

“Beim nächsten Mal nimmst du Anmeldekarten mit” …

… scherzte heute eine Kollegin, als ich vom Krankenhaus erzählte.

Gestern ging mein Wecker schon um 5.30 Uhr. Um 6.20 Uhr lief ich los in Richtung Krankenhaus und wunderte mich, WIE wenig Verkehr morgens um die Zeit in der Stadt ist.

Im Willehad selber ging es schnell aufs ambulante Zimmer und ganz umsonst gab es Krankenhaushemdchen, Netzunterhose und Riesenbinde *seufz*. Na wenigstens durfte ich nicht alleine leiden.

Mit mir auf dem Zimmer: das Karpaltunnelsyndrom, das zuerst mit örtlicher Narkose operiert wurde und hinterher ziemlich sauer war, das die Schwestern so schnell ihre Tochter anriefen für die Abholung. Zu Hause hat das Karpaltunnelsyndrom (ernsthaft, keine hat den Namen der anderen erfragt shock ) nämlich einen Mann mit Parkinson, Prostatakrebs und Bauchkatheter, der gestern morgen von besagter Tochter erst mal versorgt werden musste, bevor diese sie abholen kommen konnte. Als ich aus dem Aufwachzimmer wieder kam, war sie leider schon weg.

Erhalten blieb mir die Krampfader. Die verbrachte die ersten Stunden des Tages dank “Mir-doch-egal”-Tablette im Dämmerschlaf, bis zu ihrer OP um 13 Uhr war sie schon wieder munter und erzählte mir von Schwiegertochter, Enkeln und co.. Kurz vor 12 Uhr wollte sie schon fast ihre Sachen packen und wieder nach Hause wandern, um 13 Uhr durfte sie aber auch operiert werden.

Aber bis kurz vor 9 Uhr döste ich auch ohne Tablette noch vor mich hin. Da kam das Karpaltunnelsyndrom zurück (die war um 8 Uhr schon weg) und wir hatten die Stunde Zeit zu klönen, während die Krampfader noch im Egal-Schlaf da lag.

Ein paar Minuten vor 10 Uhr ging es für mich auf die Reise. Langer Gang, Fahrstuhl und dann die Bettenschleuse, die den Charme unseres Magazinkellers auf der Arbeit hat und mich fast flüchten ließ *g*. Da übernahm mich eine OP-Schwester, die ich gleich auf Anhieb mochte, weil sie ihre Kollegin bat “die Bandscheibe” nach oben zu bringen. Ich stellte mich also prompt als “der Lymphknoten” vor und wir witzelten ein wenig, während ich rüber stieg auf die OP-Liege.

Im Gang mussten wir noch ein wenig warten, bis der Saal bereit war und ich weiß nicht, wie wir darauf kamen. Aber plötzlich sprachen wir über die Bücherei und über Hörbücher und ich habe ein paar Minuten vor einer OP ja auch nichts anderes zu tun, als eine neue Leserin anzuwerben *g*. Jedenfalls war die Schwester dann voll informiert über unsere Preise und sie zog extra noch mal ihr Häubchen ab, damit ich sie dann auch später noch erkenne *g*.

Und weil wir nun schon dabei waren ging es im OP weiter, während mir Zugang, EKG und Wärmedecke umgelegt wurden. Ich kommentierte zu dem Anästhesisten, das dieses Zeug das sie mir gerade einflößten toll wäre, er wünschte mir eine gute Nacht und sagte “bis später”.

Ich sagte noch “bis später” und dann lallte ich auch schon mit geschlossenen Augen vor mich hin, das die Narkose aber nicht wirklich wirken würde. Im Aufwachraum *lach*. Keine Minute später war ich wirklich wach und schaute auf die Uhr (10.41 Uhr), hob mal kurz die Decke an um mir das Übel anzusehen, schaute mich im Raum um und fragte den Pfleger, wann ich nach oben könne. Er meinte, um 11 Uhr. Also weiter umgeschaut, die WZ auf dem Schreibtisch entdeckt und nett gefragt, ob ich die lesen könnte. Gesagt, getan.

Kurz vor 11 Uhr ging es nach oben und vorm Zimmer wurde ich gleich abgesetzt und bewies, das auch der alleinige Toilettengang direkt ging. 11.15 Uhr riet mir die Schwester, mich anzuziehen (immer noch war stationär im Gespräch und angezogen sein kommt da besser, wenn man nach Hause will) und um 11.35 Uhr stand ich bereits vorm Krankenhaus und rief Chris an (fragt mich nicht, was mich geritten hat aus dem 4. Stock die Treppen runter zu laufen, statt den Fahrstuhl zu nehmen *piepvogelzeig*).

12 Uhr gab es das erste Mal was zu trinken, um 13.30 Uhr lief ich den versprochenen Zwiebäcken hinterher (bäh) und irgendwann kam dann auch kurz der Anästhesist rein gewetzt. Ich wäre ja schon angezogen und mobil wäre ich auch? Fein und raus. Ein wenig länger kam der Chirurg (leider nicht der Nette von Freitag), der mich eigentlich partout über Nacht da behalten wollte. Morgen (also heute) sollte noch mal Blut abgenommen werden und dann könne ich ja nach Hause, aber der Chefarzt (Freitag) hätte was anderes gesagt und da müsse er sich dran halten. Ich solle kühlen, morgen (also heute) wieder kommen in die Ambulanz und tschüss.

Im Arztbrief konnte ich anschließend lesen, das ich von ihm ausführlich über den Befund und postoperative Verhaltensweisen informiert wurde *kopfkratz*.

Aber Hauptsache war erst mal: raus. Der Leiste geht es nämlich am Besten, wenn ich laufe. Also bin ich gestern Mittag den Flur rauf und runter getigert und hab sämtliche Babyfotos min. 20x angesehen (das ambulante Zimmer liegt auf der Gyn). Und zu Hause durfte Chris dann die Krise bekommen, weil ich durch die Wohnung wanderte.

 

Heute morgen ging es ganz früh zu meinem Hausarzt, weil ich gestern im Arztbrief auch noch was von Thrombosespritzen gelesen habe und noch eine Krankmeldung brauchte. Thrombosespritzen erklärte auch die Sprechstundenhilfe für überflüssig bei mir *g*, Krankmeldung bekam ich bis Ende des Jahres, obwohl ich doch nur für diese Woche gebraucht hätte.

Beim Hausarzt durch (Wundkontrolle muss erst morgen Abend wieder bei ihm erfolgen) ging es zum Krankenhaus. Wieder Privatpatientenmäßig *g*, aber diesmal zu meinem Operateur. Und da hab ich dann auch gleich erwähnt, das ich doch gar nicht so informiert wurde, wie es im Arztbrief steht.

Jetzt weiß ich, das die Wunde nicht ganz so klein, dafür großzügig mit 6 Nadeln getackert ist und wunderbar verheilt bis jetzt (was der Arzt seinen Kühlkissen zuschrieb, die ich gestern nicht benutzt habe *g*). Das ich vorsichtig duschen darf (wichtig!!!), mich die Woche noch schonen soll (weiß ich), Schmerzmittel nach Bedarf nehmen (brauch ich nicht) und mein Arzt nach morgen eigentlich erst wieder in 10 Tagen die Wunde sehen muss, um die Klammern zu entfernen. Außerdem weiß ich jetzt, das der Lymphknoten kirschgroß war (gezeigt hat er eher eine kleine Pflaume) und er den für nicht bösartig hält. Hätte der Chefarzt von Freitag das gesagt, wäre ich jetzt beruhigt, bei dem Operateur (Oberarzt oder so?) eher nicht. Also: warten auf die histologischen Befunde. Ach ja, und von Blut abnehmen war heute natürlich keine Rede mehr.

Und wie man an dem langen Bericht sehen kann: ich kann mittlerweile auch besser sitzen als noch heute morgen Smiley . Wobei ich zugebe: ich habe Pausen eingelegt Zwinkerndes Smiley .

 

19122012

Autor:

Bücherwurm, Süßigkeitenjunkie, Mutter, Ehefrau, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge ;)

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