Veröffentlicht in Alles mögliche

Eine Omo-Trommel …

… voller einfachem Spielzeug. Ein Schrank voller Schätze (Fotoalben, gläserne Aschenbecher, eine Matroschka-Puppe, Schmuckkästen, etc., etc.). Ein alter Hähnchengrill, der von mir als Barbiehaus missbraucht wurde. Der Hocker in der Küche auf den ich als Kind immer drauf geklettert bin um aus dem Fenster über scheinbar ganz Dortmund zu schauen oder ihr beim Kochen zuzusehen. Die Geräusche der Großstadt, wenn ich bei offenem Fenster einschlief. Der “Eiermann” der regelmäßig in die Straße fuhr und bei dem sie immer Eier, Kartoffeln und co. kaufte. Der Wohnzimmerschrank mit fast genau so vielen kleinen Schätzen wie der Schrank im “Kinderzimmer”. Der Dachboden, auf dem man so toll herum rennen konnte, während sie mit Wäscheklammern aus dem obligatorischen Klammerbeutel die Wäsche auf hing. Der tägliche Gang zum Coop mit kleinem Halt beim Fleischer, der immer eine dicke Scheibe Fleischwurst für mich hatte. Das abendliche Ritual, mir erst von der Kindheit meiner Mutter zu erzählen, bevor wir gemeinsam “Müde bin ich, geh zur Ruh” aufsagten.

Mach’s gut Omi :herz: .

 

07012013II

 

07012013

Autor:

Bücherwurm, Süßigkeitenjunkie, Mutter, Ehefrau, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge ;)

3 Kommentare zu „Eine Omo-Trommel …

  1. Hallo aus Recklinghausen.
    Ich habe Ihre Seite nur aus Zufall in der Nachtschicht vom 15. auf den 16. April 2018 gefunden. Eigentlich war ich auf der Suche nach einer OMO-Trommel; die war nämlich bei meiner Oma in den 1970er Jahren die Spielkiste, in der sich nur 4 oder 5 Matchbox-Autos aus den 1960ern befanden. Die Trommel hat vom Pulver her immer nach frischer Wäsche gerochen und so auch die wenigen Spielsachen darin. Wie ich aus dem Eintrag erahne, ist Ihre Großmutter vermutlich 2013 verstorben.
    Mein Großvater hat mich 2012 für immer verlassen. Meine Oma lebt noch und manchmal erzählen wir uns Dinge aus der „guten alten Zeit“ – von Esslöffeln und Joghurtbechern im Sandkasten, die ausreichten, um Burgen zu bauen. Decken über Stühle als Zelt. Kramschubladen und und und. Das sind alles unbezahlbare Schätze, die Sie – wie Ich – im Herzen tragen.
    In diesem Sinne: alles Gute!

  2. Hallo zurück von der Nordsee und vielen lieben Dank für Ihre freundlichen Worte. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn sich doch jemand – durch Zufall – auf diesen Blog verirrt, den ich ursprünglich tatsächlich ins Leben gerufen habe für meine so weit entfernt lebende Oma. Sie haben recht, meine Oma verstarb 2013. Der Blog blieb trotzdem, schließlich gibt es noch mehr Verwandtschaft in der großen Welt und außerdem wurde er mir zur lieben Angewohnheit. Ich hoffe, Sie haben noch viele Jahre Zeit um Schätze mit ihrer Oma zu sammeln, die Sie im Herzen tragen können. Alles Gute auch Ihnen 🙂 .

  3. Liebe Grüße erneut aus Recklinghausen!
    Ich konnte Ihre Antwort jetzt erst lesen und wollte mich daher abschließend nochmals bei Ihnen melden. Meine Oma wird – falls alles glatt geht – im November 90 Jahre alt. Jeder Tag ist ein Geschenk für die alte Dame, kann Sie doch sehen, wie die Ur-Enkel wachsen und gedeihen und das Leben weiter geht. Ich habe mir derweil aus Nostalgiegründen mehrere gebrauchte alte Matchbox-Autos aus den 1960ern als Souvenir an die – mit – schönste Zeit in meinem Leben gekauft. Jetzt fehlt nur noch die OMO-Trommel…dann habe ich zumindest das Gefühl, dass ich mir einen Teil meiner Kindheit damit zurückgekauft habe.

    Dieser Blog sticht aus der Menge der – ansonsten – seelenlosen Informationsseiten deutlich heraus und hat mir Hoffnung gegeben, dass es noch mehr Menschen mit ähnlichen Gedanken und Erfahrungen „im Netz“ gibt, die versuchen das „große Ganze“ mit warmen Worten zu begleiten.

    Vielen Dank für Ihre lieben Worte!

    Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute und viel Gesundheit!

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